GT 250 X7E
Falsche Fuffziger.
Am Anfang war die Geldnot. Zwei Führerscheinklassen, ein C-Kadett - und dann noch ein Motorrad? Na Logo-Zack, vor allen Dingen ein Motorrad! Dann eben doch "nur" diese von der Vorbesitzerin wegen fehlenden E-Starters vermähte (Nein, das "E" steht nicht für einen Elektro-Starter, sondern für die Ausführung "Elektron", also für die Gußräder statt Speiche).
Gewichtszunahme von bis zu 200Kg
Wir waren ein halbes Jahr zuvor noch allesamt auf zweitaktenen Fünfzigern unterwegs. Ich stieß als letzter zu den großen Maschienen meiner Kumpels. So klaffte schon bis zur nächsthöheren CB 550 Four eine große Lücke, die in immer größer werdenen Abständen aberwitzig bis zur XS 1100 anwuchs. Ich schien der Einzige zu sein, der immer noch mit einer Zwiebacksäge unterwegs war (benannt nach Charakteristik, die zum Fahren mit hohen Drehzahlen zwang). Schnell stellte sich heraus, daß ich eigentlich unser aller Traum pilotierte: Eine X7 fährt sich weiterhin wie eine Fünfziger - nur mit der zwei Jahre lang so sehr ersehnten Leistung! Keine Umstellung der Fahrweise notwendig, ich mußte mich nicht wie meine Kumpels auf das bis zu 3,3 fache Gewicht der neuen Führerscheinklasse einstellen!
( Auch hier das alles erklärende Leergewicht: Hercules 50 RL -> 86 Kg / Yamaha XS 1100 -> 286 kg )
Mit den Großen heulen.
Jedoch sind für einen unruhigen Welteroberer, der sich an vermeindlichen Vorbildern orientiert, weder Leistungsgewicht, Fahrbarkeit noch Gefahrenpotential so sehr im Vordergrund.
Also bin auch ich schnell in die Ich-muß-mitmischen-Falle getappt und habe mir aus Prestige meine erste "Z" geholt. Eine kleine Z500, der ich mittels Marving 4in1 wenigstens den Klang einer 1000er bescheren konnte.
Für die X7 bedeutete es Jahre des Innehaltens, weggestellt in Warteposition. Ihre Geduld hat sich bezahlt gemacht, es folgte die Liebe auf den zweiten Blick. Und auf den dritten.
Und vierten.
Ich halte nunmehr seit 1981 an ihr fest.
Mehrfach.
In allen Farben.